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HV-Bericht CEWE Stiftung & Co. KGaA - Unternehmen strebt kontinuierliches Dividendenplus an
Zu ihrer diesjährigen Hauptversammlung hat die CEWE Stiftung & Co. KGaA ihre Anteilseigner am 4. Juni 2014 wie bereits im Vorjahr in die EWE Arena am Sitz des Unternehmens in Oldenburg (Oldenburg) eingeladen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Otto Korte begrüßte die über 500 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter Alexander Langhorst von GSC Research. Nach Erledigung der üblichen einleitenden Hinweise und Formalien sowie Erläuterung der Änderungen durch die Umwandlung in die neue Rechtsform und Vorstellung der Vorstandsmitglieder durch Dr. Hollander erteilte der Aufsichtsratsvorsitzende dem Vorstand das Wort zur Vorlage des Zahlenwerks 2013.


Bericht des Vorstands


Zu Beginn seiner Ausführungen zeigte sich Unternehmenschef Dr. Rolf Hollander mit der Entwicklung des vergangenen Jahres zufrieden. Im Kerngeschäft Fotofinishing konnte die Marktposition weiter verbessert werden. Hier stach einmal mehr das Fotobuch heraus, aber auch die Nachfrage nach den anderen Produkten führte schließlich zu einem verbesserten Produktmix. Der Bereich Online Druck steuerte bereits 60 Mio. Euro zum Umsatz bei, obwohl die Gesellschaft in diesem Themenfeld erst im Jahr 2012 mit der Übernahme von Saxoprint richtig startete. Wie Dr. Hollander weiter ausführte, soll der Bereich Online Druck zur zweiten tragenden Säule des Unternehmens ausgebaut werden und in 2016 die 100 Millionen Euro Umsatzmarke erreichen.

Die im Februar 2013 vom Management kommunizierten Ziele konnten alle erreicht oder übertroffen werden. Besonders das Ergebnis je Aktie legte um gut 14 Prozent auf 3,29 Euro zu. Nach Aussage von Dr. Hollander gewinnt das vierte Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft immer mehr an Bedeutung für CEWE. In 2013 wurden sogar mehr als 100 Prozent des ausgewiesenen EBITs im vierten Quartal erwirtschaftet, da die Gesellschaft zum Ende des dritten Quartals noch ein leichtes Minus beim EBIT auswies.

Das Geschäft von CEWE gliedert sich in die drei Felder Foto-Einzelhandel, Foto-Dienstleistung (Fotofinishing) und Online Druckservice. Im Bereich Fotofinishing erhielt das CEWE Fotobuch zusätzliche Premiumvarianten. Für die Entwicklung des Unternehmens stellt das Fotobuch weiter die Lokomotive dar, so Dr. Hollander. Auch die CEWE Cards wurden weiter zur Marke ausgebaut. Dazu investierte die Gesellschaft noch einmal kräftig in das Design. Jetzt können sogar Cards mit einem Video versehen werden, das über einen auf der Karte angebrachten QR Code aufrufbar ist, teilte der Vorstandsvorsitzende mit. Größere Bedeutung erlangen auch die CEWE Kalender und Wandbilder. Mit der CEWE Fotowelt App trägt die Gesellschaft laut Dr. Hollander der zunehmenden Bedeutung des Mobile--Bereichs Rechnung.

Zufrieden zeigte sich Dr. Hollander mit der zunehmenden Bekanntheit des CEWE Fotobuchs. In den vergangenen knapp vier Jahren erhöhte sich die gestützte Markenbekanntheit von 28 auf 58 Prozent. Mit 114 Mio. Fotos von Filmen spielt der Analog-Bereich keine nennenswerte Rolle mehr, betonte der Vorstandsvorsitzende. Da sich die auch die Digitalfotos leicht rückläufig entwickelten, sank die Anzahl der Fotos insgesamt um 3,8 Prozent. Allerdings vollzieht sich hier nach seiner Aussage eine Transformation von Masse zu Klasse. Grund für die insgesamt rückläufige Zahl der Fotos ist das Absinken der klassischen Abzüge und eine Verlagerung hin zu anderen Produkten wie Fotobüchern, größeren Formaten usw. Deutlich wird dies bei der Anzahl der Fotobücher. die in 2013 noch einmal um 3,4 Prozent auf 5,77 Millionen gesteigert werden konnte. Auf dem deutschen und europäischen Markt sieht Dr. Hollander CEWE als klaren Marktführer bei Fotobüchern. Rund 70 Prozent der Fotos werden inzwischen direkt über das Internet bestellt, während bei der Abholung der Point of Sale mit rund 65 Prozent noch bestimmend ist.

Positiv entwickelte sich im abgelaufenen Jahr der Umsatz je Foto, der um gut 6 Prozent auf 15,5 Cent zulegte. Auch an der Entwicklung dieser Kennzahl wird die Verlagerung hin zu höherwertigen Produkten deutlich. Bezogen auf die einzelnen Quartale zeigt sich ein recht konstantes Geschäft im ersten Quartal, während der Umsatzanteil des zweiten und dritten Quartals weiter nachgibt. Dagegen nimmt die Bedeutung des letzten Quartals weiter zu. Bei einem Umsatz von 367,7 Mio. Euro wies das Geschäftsfeld Fotofinishing ein EBIT von 36,3 Mio. Euro aus, so Dr. Hollander weiter.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr musste CEWE im Bereich Einzelhandel einen Umsatzrückgang von 3,8 Prozent auf 101,0 Mio. Euro hinnehmen, was Dr. Hollander auch auf die Konsumschwäche in Polen und gewisse interne Themen dort zurückführte. Der geringere Umsatz und der anhaltende Preisdruck ließen das EBIT von 1,7 auf 0,1 Mio. Euro nachgeben. Der Start im Bereich Online Druck erfolgte über die Marke viaprinto. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass in diesem Segment auch die Offset-Technologie benötigt wird, was schließlich zum Erwerb von Saxoprint führte. Als neue Marke positionierte die Gesellschaft nun cewe-print.de, so der Vorstandsvorsitzende.

Dieses Geschäftsfeld erfordert zur Steigerung der Bekanntheit große Marketinganstrengungen. Hier ist CEWE sowohl im Fernsehen als auch via Bandenwerbung präsent. In der Saison 2013/14 läuft die Bandenwerbung bei 15 Profi-Fußballvereinen, davon allein elf aus der 1. Bundesliga. Laut Dr. Hollander stieg der Umsatz im letzten Jahr um 39,2 Prozent auf knapp 60 Mio. Euro. Das rein operative EBIT fiel trotz höherer Marketingaufwendungen mit minus 4,3 Mio. Euro sogar leicht besser als im Vorjahr mit minus 4,8 Mio. Euro aus. Allerdings nahm CEWE noch eine Abschreibung auf den viaprinto-Goodwill in Höhe von 2,7 Mio. Euro vor. Für das laufende Jahr erwartete Dr. Hollander im Segment Online Druck einen Umsatz von mindestens 70 Mio. Euro. Bis 2016 sollen mindestens 100 Mio. Euro bei einem dann positiven Ergebnis erwirtschaftet werden.

Finanzvorstand Dr. Olaf Holzkämper ging dann detaillierter auf die Zahlen des vergangenen Jahres ein. Der Umsatz erhöhte sich demnach um 4,2 Prozent auf 528,6 Mio. Euro. Getragen wurde das Wachstum mit einem Plus von über 39 Prozent durch das Segment Online Druck. Während sich im Einzelhandel ein leichtes Minus von 3,8 Prozent einstellte, legte der Umsatz im Fotofinishing um 2,4 Prozent zu. Wie Dr. Holzkämper informierte, nimmt die Bedeutung des vierten Quartals immer mehr zu. Mit 32,6 Mio. Euro lag die Gesellschaft beim EBIT vor Restrukturierung am oberen Ende des Zielkorridors von 29 bis 33 Mio. Euro.

Für die Standortzusammenlegungen in Dresden und Graudenz fielen nach Aussage von Dr. Holzkämper im vergangenen Jahr 3,3 Mio. Euro Restrukturierungskosten an, nachdem die Jahre 2011 und 2012 völlig frei von Restrukturierungsaufwendungen waren. Nach Restrukturierungskosten verblieb aber immer noch ein leichter EBIT-Zuwachs auf 29,4 Mio. Euro, was einer EBIT-Marge von 5,6 Prozent entsprach.

Durch den Wechsel der Rechtsform kam es im letzten Jahr zu einem steuerlichen Sondereffekt. Wie Dr. Holzkämper mitteilte, verringerte sich die Steuerquote dadurch auf 19,7 Prozent. Dadurch kletterte das Ergebnis nach Steuern um 14,2 Prozent auf 21,6 Mio. Euro. Entsprechend erhöhte sich auch das Ergebnis je Aktie auf 3,29 Euro. Auf der Bilanzseite gab es laut Dr. Holzkämper keine großen Veränderungen. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich weiter auf sehr solide 42,4 Prozent.

Beim Return on Capital Employed kam es wieder zu einem leichten Anstieg von 14,9 auf 15,4 Prozent. Für das laufende Jahr erwartete der Finanzvorstand einen Umsatz im Bereich zwischen zwischen 525 und 540 Mio. Euro. Bei den Ergebniskennzahlen wurde der Zielkorridor jeweils um 3 Mio. Euro nach oben gesetzt. So soll das EBIT zwischen 30 und 36 Mio. Euro und das Ergebnis nach Steuern zwischen 19 und 23 Mio. Euro liegen. In 2014 ging Dr. Holzkämper wieder von einer Steuerquote um 30 Prozent aus.

Aufgrund des guten Ergebnisses soll auch die Dividende auf 1,50 Euro angehoben werden. Laut Dr. Holzkämper möchte CEWE damit die Strategie der kontinuierlichen Dividendensteigerung fortsetzen und zeigte sich zuversichtlich, diesen Weg auch in den nächsten Jahren weiter fortsetzen zu können. Für die Zukunft sieht der Finanzvorstand das Unternehmen gut aufgestellt, besonders mit dem neuen Wachstumsfeld Online Druck.

Im Rahmen der Erwartungen ist der Start in das laufende Geschäftsjahr 2014 verlaufen. So lagen die Umsatzerlöse bei 101,2 (106,6) Mio. Euro, verglichen mit 2013 haben sich die Erlöse aus dem Fotofinishing etwas verringert, lagen aber exakt innerhalb des erwarteten Zielkorridors. Das EBIT verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Mio. Euro auf minus 4,0 Mio. Euro, mit der Entwicklung des Geschäfts im ersten Quartal zeigt sich nach Vorstandsangabe exakt der typische Geschäftsverlauf von CEWE. Die Zielwerte für das laufende Geschäftsjahr bestätigte Dr. Holzkämper an dieser Stelle nochmals. So erwartet die Unternehmensleitung einen Umsatz innerhalb einer Bandbreite von 525 bis 540 Mio. Euro, bei einem EBIT zwischen 30 und 36 Mio. Euro und einem Ergebnis nach Steuern zwischen 19 und 23 Mio. Euro oder 2,84 bis 3,45 Euro je Aktie.

Mit der Kursentwicklung der CEWE-Aktie zeigte sich der Finanzchef weiterhin zufrieden. Die Performance war dabei besser als die vom SDAX sowie dem DAX. Positiv wertete er auch die Wahrnehmung am Kapitalmarkt als Familienunternehmen, welche sich in dem 27,4-Prozent-Anteil der Erbengemeinschaft der CEWE Stiftung & Co. KGaA zeigt. Dieser Umstand wird von den Investoren nach Aussage von Dr. Holzkämper sehr positiv gesehen. Im April 2014 wurde das Kursniveau genutzt um die im Bestand befindlichen eigenen Aktien am Markt zu platzieren. Durch diesen Schritt konnte die Handelsliquidität weiter gesteigert werden und der Freefloat hat sich auf 69,8 nach zuvor 62,6 Prozent erhöht.

Wichtig ist die Ausweitung des Handelsvolumens laut Dr. Holzkämper vor allem, um die Aktie für institutionelle Investoren noch interessanter zu machen, dort wird vielfach ein durchschnittliches tägliches Handelsvolumen von 1 Mio. Euro gefordert. Durch den Mittelzufluss aus der Aktienplatzierung erhöht sich das sog. Liquiditätspotenzial der Gesellschaft, also die Summe aus vorhandener Liquidität zuzüglich eingeräumter und nicht genutzter Kreditlinien auf 129,4 (103,0) Mio. Euro. Aus diesem Grunde hat die Verwaltung entschieden, die unter Tagesordnungspunkt acht ursprünglich vorgesehene Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals von der Tagesordnung zu nehmen.

Im weiteren Verlauf der Vorstandsausführungen berichtete Vorstandsmitglied Harald H. Pirwitz in Vertretung für den krankheitsbedingt entschuldigten Herrn Heydemann über die Anstrengungen des Unternehmens auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit und gab einige Erläuterungen zum veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht.

Vorstandsmitglied Dr. Reiner Fageth erläuterte anschließend in seinem Vortrag die Aktivitäten und Angebote von CEWE im Mobile-Bereich und bei den Produktinnovationen. Nach seiner Aussage nimmt die Nutzung der CEWE-Plattformen mit mobilen Endgeräten beständig zu. So hat die Gesellschaft auch die Online-Bestellsysteme für mobile Endgeräte optimiert. Die CEWE FOTOWELT App unterstützt Tablets und Smartphones. Daneben erlauben die CEWE Fotostationen das Drucken der Bilder bereits vor Ort. Bei den Partnern erfolgen rund 20 Prozent der Sofortdrucke von mobilen Endgeräten, informierte Dr. Fageth. Anschließend zeigte er die Einfachheit der Anwendung an einigen praktischen Beispielen, beispielsweise können die Nutzer in kürzester Zeit personalisierte Postkarten selbst erstellen.


Allgemeine Aussprache

Als erster Redner meldete sich Heiko Barkemeyer als Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) zu Wort und zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem vorgelegten Zahlenwerk. Nach wie vor kritisch bewertete der Redner indes die im Vorjahr vollzogene Wandlung der Rechtsform und zeigte sich skeptisch hinsichtlich der aus seiner Sicht geringeren Einflussmöglichkeiten der Kommanditaktionäre verglichen mit einem Aktionär einer normalen Aktiengesellschaft.

Der Vorstand verwies in seiner Antwort auf die insgesamt sehr positive Wahrnehmung der Aktie am Kapitalmarkt, aus Investorensicht überwiegt der Umstand, dass CEWE nach wie vor als Familienunternehmen mit einem stabilen Ankeraktionär gesehen wird, die Frage, ob eine Kommanditaktie möglicherweise weniger Einflussmöglichkeiten bietet als eine "normale Aktie". Dr. Holzkämper verwies auch auf die im Zusammenhang mit der Umwandlung stehenden erheblichen steuerlichen Effekte, die mit 3,3 Mio. Euro allein in 2013 realisiert werden konnten und damit noch etwas höher ausgefallen sind als die ursprünglich prognostizierten 3,1 Mio. Euro für das abgelaufene Geschäftsjahr. Auch der Aufwand für die Umwandlung lag mit 830 TEUR innerhalb der angekündigten Größenordnung, letztlich konnte man damit sogar noch etwas unterhalb der ursprünglich erwarteten 850 TEUR bleiben.

Mit Blick auf die weitere Entwicklung des Unternehmens und die zuletzt auch rückläufige Entwicklung bei den Bilderzahlen im Digitalbereich wollte der Aktionärsschützer wissen, wo die Reise hingeht. Das Maximum bei der Zahl der Bilder dürfte im Digitaldruck in der Tat überschritten sein, derzeit erlebt man auch hier einen Transformationsprozess, wie Dr. Hollander erläuterte. Die rückläufigen Zahlen resultieren dabei aus einem Rückgang bei den reinen 10x15-Abzügen. Während hier die Mengen zurückgehen, steigt die Nachfrage bei höherwertigen Produkten wie Fotobüchern, Kalender, Wandbildern oder auch den Karten. Dieser Wandel von der Masse zur Klasse wirkt sich zwar in rückläufigen Bilderzahlen aus, die Umsatzerlöse und Ergebnisbeiträge steigen jedoch, da eine Verschiebung der Kundennachfrage in höherwertige und damit auch höhermargige Produkte stattfindet.

Angesprochen auf die Erwartungen des Vorstands und mögliche Spielräume auf der Margenseite erläuterte Dr. Hollander, dass man die Marge auf 9,9 Prozent bezogen auf den Umsatz erhöhen konnte und dies einen sehr guten Wert in Bezug auf den Wettbewerb und die Branche darstellt. Der Unternehmenschef warnte davor, es bei den Margenerwartungen zu übertreiben und sich hier zu sehr von der Gier leiten zu lassen, da ein Überdrehen der Margenschraube durchaus mit Gefahren verbunden ist und am Ende negative Effekte die erwarteten Vorteile aus der verbesserten Marge überlagern.

Befragt nach dem Anteil variabler Vergütungsbestandteile bei den Mitarbeitern antwortete der Vorstand, dass die variablen Zahlungen bei den Mitarbeitern etwa 30 Prozent des Fixgehaltes ausmachen können, bei den Vorstandsmitgliedern beläuft sich der variable Anteil auf bis zu 100 Prozent.

Nach den Zusammenlegungen und Optimierungen der Standorte in den vergangenen Jahren interessierte sich der SdK-Sprecher dafür, inwieweit in der Zukunft noch weitere Bereinigungen im Niederlassungsnetz zu erwarten sind. Dr. Hollander sieht das Unternehmen mit seinen jetzigen Betriebsstätten gut aufgestellt und gut im Markt positioniert. Wie in der deutschen Wirtschaft üblich, ist auch CEWE bezogen auf seine Produktionsstätten exportlastig ausgelegt, so befinden sich 75 Prozent der Produktionskapazitäten im Inland, der im Ausland erzielte Umsatzanteil beträgt aber gut 50 Prozent. Die Präsenz vor Ort im Ausland ist nach Vorstandseinschätzung jedoch wichtig für die Verankerung in den jeweiligen Märkten. So ist neben reinen betriebswirtschaftlichen Faktoren eben auch wichtig, durch die Mitarbeiter an Auslandsstandorten mit den dortigen Markterfordernissen und -usancen vertraut zu sein und die jeweiligen Märkte und Mentalitäten der Konsumenten besser zu verstehen.

Als zweiter Redner meldete sich Dr. Peer Koch, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW)  zu Wort und zeigte sich mit den Zahlen und auch dem Dividendenvorschlag und der Ausschüttungsquote von 46 Prozent des Jahresergebnisses zufrieden. Angesprochen auf die weitere Marschrichtung bei der Ausschüttungspolitik bekräftigte Finanzchef Dr. Holzkämper, dass der Vorstand nach derzeitigem Planungsstand zuversichtlich ist, die Politik der stetig leicht steigenden Dividendenzahlungen auch in der Zukunft weiter fortsetzen zu können.

Für den Geschmack des Redners ist die Innovationskraft des Unternehmens sehr gut, manchmal erscheint ihm diese aber etwas zu hoch, so Dr. Koch weiter. Herr Fageth erklärte hierzu, dass die Aktionäre von CEWE ja auch vielfach Kunden sind und man daher sehr gespannt und neugierig auf das Feedback auf die neuen Produkte auch von dieser Seite ist. Auf die ergänzende Frage, ob an einer noch besseren Einbindung von Textelementen in den Fotobüchern gearbeitet wird, antwortete Herr Fageth, dass bereits heute auf jeder zweiten Seite dort ein Textelement vorgesehen ist. An diesem Thema wird jedoch fortlaufend gearbeitet, da sich klar gezeigt hat, dass die Kunden hierauf sehr großen Wert legen. So sind bereits seit einiger Zeit alle Schrifttypen möglich, an der Übernahme aller Formatierungsmöglichkeiten wird gearbeitet. Bereits heute sind diese aber im Wege des Drag&Drop-Verfahrens dort einfügbar. Der Vorstand gab aber auch zu bedenken, dass bei Verbesserungen auch immer die Aufwands- und Nutzenrelation im Auge behalten werden muss und einige sicherlich wünschenswerte Funktionen nur mit einem sehr hohen und letztlich nicht vertretbaren Aufwand erreicht werden könnten.

Befragt nach der Rendite der CEWE-Aktie in den vergangenen  fünf und zehn Jahren führte der Finanzvorstand aus, dass die Rendite der Aktie, also Kursentwicklung plus erhaltener Dividenden, in den letzten zehn Jahren bei 254 Prozent lag und bezogen auf die vergangenen fünf Jahre sogar 338 Prozent betrug. Bei der Bewertung des Fünfjahreszeitraums ist jedoch zu beachten, dass darin die Auswirkungen der Finanzkrise enthalten sind und das Einstiegsniveau beim Kurs daher sehr gering war - mit entsprechenden Auswirkungen auf die erzielte Rendite.

Ein Vertreter der Bremer Landesbank erkundigte sich angesichts der sehr soliden Eigenkapitalausstattung der Gesellschaft nach den weiteren Planungen des Vorstands und dem von der Unternehmensleitung mittelfristig angestrebten Eigenkapitalanteil. Der Vorstand erläuterte hierzu, dass die in Anspruch genommenen Fremdmittel in den letzten Jahren stetig kleiner geworden sind und die Gesellschaft auch über ausreichend freie und nicht in Anspruch genommene Linien verfügt. Zusätzlich positive Liquiditätseffekte konnten aus der Veräußerung der eigenen Aktien erzielt werden, diese wurden im Schnitt zu Kursen von 27 Euro erworben. Durch die Platzierung zu 54 Euro im April 2014 konnte CEWE einen positiven Liquiditätsgewinn von gut 12 Mio. Euro daraus realisieren. Der Vorstand verfährt hier nach der Devise „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“ und möchte die zugeflossenen Mittel für das weitere Wachstum nutzen. Neben den organischen Zuwächsen wurden in den vergangenen Jahren auch immer wieder Akquisitionen getätigt. Wenngleich aktuell keine konkreten Targets im Visier sind, hält Dr. Hollander Akquisitionen in der Zukunft für durchaus denkbar.

Im weiteren Debattenverlauf meldeten sich neben Wilm Müller noch weitere Redner zu Wort. Darunter unter anderem Herr Kluge, Geschäftsführer des CEWE Werkes in Oldenburg, der sich positiv zur Vertretung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat äußerte, die seit der Umwandlung in KGaA im vergangenen Jahr besteht. Herr Hartig, einer der Testamentsvollstrecker des Unternehmensgründers Senator h.c. Heinz Neumüller, stellte im Rahmen seines Wortbeitrags ebenfalls die Vorteile der jetzigen Rechtsform in den Vordergrund und konnte die insbesondere von Herrn Barkemeyer daran geübte Kritik nicht nachvollziehen.


Abstimmungen

Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache um 14:25 Uhr wurde die Präsenz mit 4.577.127 Aktien oder 61,85 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Sämtliche Beschlussvorlagen der Verwaltung wurden mit sehr großer Mehrheit bei zumeist nur wenigen Gegenstimmen und/oder Enthaltungen verabschiedet. Wie bereits erläutert hat die Verwaltung die ursprünglich unter TOP 8 vorgesehene Schaffung eines genehmigten Kapitals von der Tagesordnung genommen und nicht zur Abstimmung gestellt.

Im Einzelnen beschlossen wurde die Ausschüttung einer Dividende von 1,50 Euro je Aktie (TOP 2), die Entlastung des seinerzeitigen Vorstands der CeWe Color Holding AG (TOP 3), die Entlastung der persönlich haftenden Gesellschafterin (TOP 4), die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats (TOP 5), die Wahl der BDO AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2014 (TOP 6) sowie die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 7). Der Versammlungsleiter konnte die Hauptversammlung nach rund fünf Stunden Dauer um 15  Uhr schließen.


Fazit

Die CEWE Stiftung & Co. KGaA hat erneut ausgesprochen solide Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt. Dabei erfüllte oder übertraf die Gesellschaft jeweils die für das Jahr 2013 gesteckten Ziele. Das Umsatzwachstum wurde vor allem durch den Online Druck getragen, dieses Segment forciert CEWE auch in den kommenden Jahren, um es zum zweiten wichtigen Standbein für das Unternehmen aufzubauen. Bis 2016 soll dort die 100 Mio. Euro Umsatzmarke geknackt werden.

Beim Ergebnis nach Steuern profitierte die Gesellschaft wie anlässlich des Wechsels der Rechtsform auf der letztjährigen Hauptversammlung in Aussicht gestellt, was in 2013 zu einer sehr niedrigen Steuerquote führte. Auch an diesem Punkt gilt die Feststellung „versprochen – geliefert“. Im jetzt laufenden Geschäftsjahr in das CEWE planmäßig gestartet ist, wird sich die Steuerquote allerdings wieder auf einem normalisierten Niveau bei 30 Prozent einpendeln. Die Aktionäre profitieren von der positiven Entwicklung in Form einer Dividendenerhöhung auf 1,50 Euro je Aktie. Für das laufende Jahr ist der Vorstand durchaus positiv gestimmt und bestätigte die anlässlich der Bilanzpressekonferenz im März abgegebene Prognose. Die positive operative Entwicklung hat sich in den letzten Wochen allerdings auch schon sehr spürbar in der Kursentwicklung niedergeschlagen und der Aktie in der Spitze Kurse von über 61 Euro beschert. Infolge der sehr guten Aufstellung von CEWE im Markt und dem margenstarken Fotofinishing-Geschäft und der Wachstumsfantasie im Digitaldruck sehen wir die Aktie auf dem aktuellen Kursniveau weiterhin als gute Halteposition an. Die Dividendenrendite beläuft sich auf Basis der gezahlten Dividende von 1,50 Euro auf weiterhin vorzeigbare 3 Prozent und besitzt zukünftig durchaus noch gewissen Spielraum nach oben.


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Veröffentlichungsdatum: 03.07.2014 - 17:10
Redakteur: beo
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